Im Test! Operation Babel: New Tokyo Legacy - JPGames Community (2024)

TitelOperation Babel: New Tokyo Legacy
Im Test! Operation Babel: New Tokyo Legacy - JPGames Community (1)30. April 2015
5pb
Im Test! Operation Babel: New Tokyo Legacy - JPGames Community (2)16. Mai 2017
NIS America
Im Test! Operation Babel: New Tokyo Legacy - JPGames Community (3)19. Mai 2017
NIS America
SystemPlayStation Vita
Getestet fürPlayStation Vita
EntwicklerExperience Inc.
GenresJRPG
Texte
Im Test! Operation Babel: New Tokyo Legacy - JPGames Community (4)
Vertonung Im Test! Operation Babel: New Tokyo Legacy - JPGames Community (5)

Mit Operation Babel: New Tokyo Legacy ist nun vor einiger Zeit der direkte Nachfolger des Dungeon Crawlers Operation Abyss hierzulande erschienen, aber kann sich das neueste Werk von Experience im Vergleich zu seinem Vorgänger und anderen Genre-Vertretern abheben? Nun ja, es sei gesagt, dass Operation Babel sich schwer tut, sich großartig hervorzuheben. Eigentlich macht es fast genauso weiter wie sein Vorgänger Operation Abyss. Schauen wir uns dies mal im Detail an.

UFO über Tokio

Operation Babel: New Tokyo Legacy schließt nahtlos an Abyss an und wirft euch in ein durch Monster geplagtes Tokio der Gegenwart. Ihr beginnt mit der aus Abyss bereits bekannten Heldin Alice, einer ranghohen Anführerin der Einheit Xth. Euer Ziel: das Kräftegleichgewicht im Kampf gegen den Embryo zu euren Gunsten zu verschieben. Nach einem erbitterten Kampf zwischen einem der Antagonisten und Alice schwenkt das Szenario zu unserem Protagonisten.

Dabei handelt es sich um einen namenlosen Schüler, einer von vielen, der an der Hinowa-Akademie eingeschrieben ist. Leider haben Heldengeschichten meist den Nachteil, dass man anfangs erst mal ins Fettnäpfchen treten muss und sich in eine Situation begibt, die einen an den Rand der eigenen Auslöschung führt. So stand es geschrieben und so soll es geschehen. Ihr erwacht desorientiert in einem Teil Tokios, getränkt in Feuer und quälenden Schreien der Verzweiflung. Über euch eine riesige, dreiköpfige Bestie von einem Drachen, welche sich einem offenbar hilflosen Mädchen aus derselben Akademie widmen möchte. In letzter Sekunde werdet ihr jedoch gerettet und im Verlauf der Ereignisse darum gebeten, euch der Einheit Xth anzuschließen, da ihr über jenes seltene Potential verfügt, um gegen diese Abscheulichkeiten zu bestehen. So begebt ihr euch auf eine Reise, um das Mysterium des Embryo zu lüften, welcher hoch am Himmel über Tokio thront und erfahrt dabei ein dunkles Geheimnis, welches eure Existenz infrage stellt. So schön das anfangs klingen mag, so schleppend wurde das ganze leider umgesetzt. Die Geschichte bietet generell Potential und hat auch über den Verlauf des Spiels ein, zwei nette Twists, aber im Großen und Ganzen plätschert sie vor sich hin.

Lichtblick sind hier noch die wunderschönen Artworks, welche die Geschichte vorantreiben. Allein diese können die Geschichte aber nicht tragen. Das gilt leider auch für einen Teil der Charaktere, sowohl die eigene Gruppe als auch Nebencharaktere. Wie in Abyss besteht eure Gruppe aus sechs zufällig generierten Charakteren ohne wirklichen Background. Außer dem Protagonisten, der in Interaktion mit den einzelnen Figuren tritt, gibt es keine Hintergrundgeschichten zu den jeweiligen Charakteren. Sie sind halt einfach da und können notfalls gegen andere erstellte Mitschüler ausgetauscht werden. Das ist nun nichts Neues und kein Merkmal, das nur für Babel gilt, aber es ist irgendwo verschenktes Potential. Gleiches gilt leider auch für die Nebencharaktere, die euch unterstützen, und für die Antagonisten.

Nur wenige Charaktere stechen wirklich hervor und heben sich vom Rest ab. Gerade bei den Antagonisten fiel dies besonders auf. Viele von ihnen sind einfach nur am Ende eines Dungeons platziert, sagen ihre zwei bis drei belanglosen Sätze und warten auf ihren Untergang, Ausnahmen gibt es nur wenige. So verschenkt das Spiel diesbezüglich leider viele Möglichkeiten, der Geschichte und den Charakteren die gewisse Würze zu verleihen.

Zug um Zug zum Ursprung zurück

Die Geschichte bietet generell Potential und hat auch über den Verlauf des Spiels ein, zwei nette Twists, aber im Großen und Ganzen plätschert sie vor sich hin.

Wie eingangs erwähnt, stellt ihr euch nach eurer Rekrutierung eine Truppe zusammen. Euch obliegt hierbei die Möglichkeit, euch entweder eine bereits fertige Einheit mit Kernfähigkeiten geben lassen zu können, oder ihr bastelt euch eine eigene zusammen. Dies beinhaltet die typischen Charaktereditor-Entscheidungen vom Geschlecht über Attribute, Klassenwahl etc.. Bei Abyss noch vermisst, halten nun auch wieder Hybridklassen Einzug in Babel. Eigentlich Standard, fehlte diese Möglichkeit bei dem Vorgänger gänzlich und wurde nun wieder hinzugefügt.

Innerhalb der rein Menü-basierten Basis könnt ihr euch letztlich mit Ausrüstung eindecken, Gegenstände identifizieren und verbessern oder euch heilen. Die Menüs sind anfangs etwas unübersichtlich, aber nach einer gewissen Einarbeitungszeit weiß man, was welche Einrichtung zu bieten hat. Es gibt zwar eine umfangreiche integrierte Hilfe, aber meist ist man mit einfachem Suchen schneller am Ziel. Habt ihr euch für eine Mission entschieden, werdet ihr innerhalb eines Briefings in die Details der Mission eingeweiht und könnt anschließend über die Distriktkarte das Verlies auswählen, um die Mission zu beginnen.

In den Verliesen bewegt ihr euch in üblicher Crawler-Manier schrittweise und in Egoperspektive durch verschiedene Areale. Dies kann zum Beispiel ein Krankenhaus oder ein Park sein, aber auch eine U-Bahn steht neben anderen Gebieten zur Verfügung. Diese sind gut durchdacht und haben ein angenehmes Größenverhältnis. Jedes Areal ist gefüllt mit allerlei Fallen, Schätzen und speziellen Feldern, die euch das Erkunden erschweren sollen. Zusätzlich müsst ihr meist ein kleineres Rätsel lösen, um den finalen Boss zu erreichen.

Der Schwierigkeitsgrad, der euch am Anfang in einer auf Sternen basierenden Wertungsskala ausgegeben wird, ist fair gesetzt und besitzt über den Verlauf der Geschichte einen moderaten Anstieg. Auf dem Weg zur Lösung des Mysteriums um den Embryo begegnen euch auch allerlei fiese Monster. Diese besitzen wirklich schöne Sprites, sind aber auch teilweise schon aus Abyss oder anderen Spielen des Entwicklers bekannt. Kenner der Spiele wird vermutlich wenig Neues in der Sparte geboten.

Ebenso Standardkost sind die Kämpfe. Alle paar Schritte erwartet euch ein Zufallskampf, in dem ihr Zugweise eure Befehle verteilt und die Aktion abspielen lasst. Wie auch im Vorgänger könnt ihr bei gefüllter Unityleiste neben euren Standardfertigkeiten auch spezielle Gruppenkommandos auslösen. Die Palette reicht hierbei von stärkeren Angriffen, direkter Flucht bis hin zur Schwächung des gegnerischen Trupps. Die Animationen laufen flüssig und schnell, können aber auch mit Fast Action direkt übersprungen werden, was die Kämpfe extrem beschleunigt. Nach jedem Kampf erhaltet ihr Genre-typisch Erfahrung, allerdings stuft ihr nicht sofort auf. Ein Aufstieg ist nur im medizinischen Zentrum eurer Basis gegen Bares möglich. Die Kosten steigen dabei mit jeder Hochstufung um einen gewissen Wert an.

Nach fast jedem Kampf findet ihr auch zusätzliche Datenpläne, Gegenstände, welche mit Fallen versehen sind, die es zu entschärfen gilt. Bei einer gut zusammengestellten Truppe wird dieses Feature allerdings nur zu einem kumulativen Zeitfresser, da jede Falle direkt entschärft wird.

Schön nur auf den ersten Blick

So muss sich Operation Babel mit dem Stempel „Standardkost“ zufrieden geben und sich hinter seinen wesentlich besseren Konkurrenten verstecken.

Wie teilweise bereits erwähnt, sind die Artworks, die Darstellungen der Monster und die Charakterportraits der grafische Lichtblick im Spiel, wobei es die schöneren Bilder im neueren Standardmodus zu sehen gibt. Abseits davon erwarten euch aber eher karge Verliese mit deutlich veralteter Optik. Die Außenareale teilen sich im Gegensatz zu den Innenarealen zumindest eine hübsche Ansicht von Tokio. Über das Ganze ist noch ein Effekt wie Schnee oder Rauchschwaden gelegt, welcher aber nicht sonderlich beeindruckend ist. Einen getrennten Kampfbildschirm gibt es dieses Mal nicht, die Gegner erscheinen also direkt im Weg und bekommen, anders als noch in Demon Gaze oder Stranger of Sword City, keinen extra Kampfhintergrund. Man muss zwar im Hinterkopf behalten, dass es sich hierbei um ein Remake eines älteren Titels handelt, aber etwas mehr Feinschliff wäre hier dann doch angebracht gewesen, gerade wenn man bedenkt, dass es bei den anderen Titeln des Entwicklers wesentlich besser gemacht wurde. Zumindest soundtechnisch wird etwas geboten. Die Verliese werden mit passenden Alltagsgeräuschen oder düsteren Melodien untermalt, auch die Sprachausgabe kann so weit überzeugen.

Babel verschwindet nicht im Abyss, kann aber auch nicht glänzen

Im Grunde bleibt zu sagen, dass Operation Babel: New Tokyo Legacy seinem Vorgänger in mehr als nur einer Hinsicht gleicht. Sei es die karge Optik der Verliese, die recycelten Monster bis hin zur teils chaotischen Struktur der Geschichte und den blassen Charakteren. Babel fühlte sich teilweise mehr wie ein großes 60-Stunden-Add-on an. Das soll nicht heißen, dass Operation Babel: New Tokyo Legacy nicht seine Momente hat, aber diese vermögen den Titel nicht derartig hervorzuheben, dass man die Schwächen vernachlässigen könnte. So muss sich Operation Babel mit dem Stempel „Standardkost“ zufrieden geben und sich hinter seinen wesentlich besseren Konkurrenten verstecken. Fans von Abyss können sich Operation Babel ruhig mal anschauen, wenn Abyss gefallen hat, kann vermutlich auch Babel noch überzeugen. Alle anderen sollten vielleicht auf eine Preissenkung warten, mehr wie Standardkost sollte man nicht erwarten.

Story: Etwas chaotische Geschichte mit zwei bis drei netten Twists. Leider schwächelt der Titel an guten Antagonisten und Charakteren, die die Geschichte hätten aufwerten können.

Gameplay: Rundenbasierte Kämpfe mit Fast Action zum Überspringen von Aktionen. Abwechslungsreiche Verliese mit kleinen Rätseln.

Grafik: Schöne Artworks, Charakterportraits und Monster-Sprites werden von kargen Dungeons und recycelten Monstern überschattet.

Sound: Gute Sounduntermalung mit netten Musikstücken, welche die Atmosphäre zum Teil retten.

Sonstiges: Zwei Spielmodi mit unterschiedlichem Zeichenstil, darüber hinaus kann man im Classic-Modus seine Charaktere visuell mit der Ausrüstung anpassen.

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Author: Delena Feil

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Name: Delena Feil

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